Mythos 1: Wenn ich „meinen Schuh“ gefunden habe, muss ich nur noch diesen einen tragen!
Tatsache: Einen Schuh zu finden, der zu einem passt, ist das beste Gefühl. Noch besser ist es, wenn man mehrere Paare findet. Das Laufen in verschiedenen Schuhen ist aus zwei Gründen gut. Erstens können sich eure Füße so an das Laufen auf verschiedenen Untergründen mit unterschiedlicher Dämpfung und Unterstützung gewöhnen. Zweitens haben eure Schuhe Zeit, sich nach all den Strapazen zu entspannen. Wie wäre es mit einem Paar für Kurzstreckenläufe und einem Paar für längere Strecken?
Mythos 2: Ein guter Laufschuh muss starke Unterstützung bieten.
Tatsache: Das stimmt nicht unbedingt. Es ist zwar nicht bewiesen, ob Neutral- oder Stützschuhe das Verletzungsrisiko erhöhen oder verringern, aber Tatsache ist, dass nicht jeder von uns Unterstützung braucht. Ein „stützender“ Schuh sorgt für mehr Stabilität, was für jemanden, der eine Überpronation hat, sehr hilfreich ist. Rollen euer Fuß und die Knöchel zu sehr nach innen, wird der Schritt weniger effizient – ein Stabilitätsschuh hilft dabei, diese Bewegung zu korrigieren, sodass ihr auf der Mitte eures Fußes lauft und nicht auf der Innenseite/dem inneren Rand des Fußes. Zu viel Stabilität oder Stabilität, die ihr nicht braucht, kann euren Laufschritt allerdings verändern, sodass ihr falsch ausgerichtet seid und ineffizient lauft.
Mythos 3: Ich trage Schuhgröße xx, also brauche ich einen Laufschuh in genau dieser Größe.
Tatsache: Die meisten Menschen tragen die falsche Laufschuhgröße. In der Regel muss man ½ bis eine ganze Größe höher gehen, als der Fuß misst. Bei jedem Schritt verschiebt sich euer Fuß leicht nach vorne, weil das Fußgewölbe zusammensackt. Dafür braucht ihr im vorderen Bereich des Schuhs Platz, sodass ihr keine Blasen, Schwielen oder – noch schlimmer – schwarze Zehennägel bekommt. Eine gute Faustregel ist ein daumenbreiter Abstand zwischen der Spitze des längsten Zehs und dem Ende des Schuhs.
Mythos 4: Meine Ferse rutscht ab, der Schuh ist zu groß.
Tatsache: NOPE! Der Schnürsenkel/Fersenverschluss wird euer neuer bester Freund. Dadurch wird die Ferse enger an euch herangezogen, so dass sie weniger rutscht (eine gewisse Bewegung ist jedoch in Ordnung – wenn es keine gibt, riskiert ihr Blasen). Dieses Rutschen entsteht in der Regel, weil die Ferse nicht so breit ist wie der Vorderfuß, was bei Frauen sehr häufig vorkommt.
Mythos 5: Meine Schuhe sehen nicht sehr abgenutzt aus, ich kann sie weiter tragen.
Tatsache: Schuhe sind meist für eine Lebensdauer von etwa 650 Kilometern ausgelegt. Manchmal sieht das Profil nach dieser Kilometerzahl noch anständig aus, es gibt aber auch Abnutzungserscheinungen im Inneren der Schuhe, die man nicht sehen kann. Das bedeutet nicht, dass eure Schuhe völlig „tot“ sind, ihr solltet sie aber lieber in anderen Alltagssituationen tragen, anstatt in ihnen zu laufen. Manche Schuhe halten etwas weniger als 500 Kilometer, andere deutlich mehr. Haltet eure Schuhe frisch, und euer Körper wird beim Laufen zufriedener sein!